Der Sommerkrieg

Illustration Fliege Fliegenspray Mann Natur

Ein Bericht aus der Insekten-Frontlinie

Tag 1:
Die erste Fliege ist gesichtet. 08:43 Uhr, Küche. Ich wollte gerade meinen Kaffee umrühren, da surrte sie über die Tasse hinweg, als wolle sie demonstrativ ihre Dominanz markieren. Ich tat so, als hätte ich es nicht bemerkt. Der Krieg beginnt nicht mit Wut, sondern mit Strategie.

Tag 2:
Fliegenklatsche gesucht. Vergeblich. Habe mit Zeitung improvisiert – Feuilleton eignet sich nicht gut zum Zuschlagen, die Seiten sind zu weich. Fliege lacht mich offensichtlich aus. Hat sie etwa... gewunken?

Tag 3:
Konnte sie heute in der Nähe des Obstkorbs aufspüren. Angriff gestartet. Misserfolg. Die Fliege scheint Bewegungen vorherzusehen. Ich beginne zu glauben, sie hat eine militärische Ausbildung. Vielleicht sogar ein Funknetz mit anderen.

Tag 4:
Taktik geändert. Lockköder aus Bananenschale ausgelegt. Fliege interessiert sich nicht. Stattdessen tanzt sie auf meinem Monitor, während ich arbeite. Psychologische Kriegsführung. Ich spüre, wie mein Nervenkostüm erste Risse bekommt.

Tag 6:
Der Nachbar hat mir vom Fly Terminator erzählt – eine neue Art von Fliegenklatsche. Kein Strom, keine Apps, kein Plastikspielzeug. Reines, solides Schlagwerkzeug. Er überreichte mir sein Exemplar mit dem ernsten Blick eines Veteranen: „Sie lässt dich nicht im Stich.“
Ich fühle Hoffnung. Vielleicht... vielleicht wende ich das Blatt.

Tag 7:
Ich traf. Volltreffer. Fensterbank. Kein Blut, kein Drama – einfach Effizienz. Der Fly Terminator hat geliefert. Ich fühlte nichts – nur Gerechtigkeit.
Der Sommerkrieg ist nicht vorbei, aber ich bin jetzt ein anderer Mensch. Ein erfahrener Kämpfer. Ein Klatscher mit Überzeugung.